Wie funktioniert die mobile Allzweckwaffe gegen Schmutz?
Inhaltsverzeichnis
Vielleicht hast Du auch schon mal einen Akku-Hochdruckreiniger benutzt, um Deine Hofeinfahrt oder Dein Auto von grobem Schmutz zu befreien. Aber hast Du Dir auch Gedanken über die genaue Funktionsweise eines Akku-Hochdruckreinigers gemacht? Details dazu kannst Du hier erfahren.
Was ist ein Akku-Hochdruckreiniger und welche Funktionselemente besitzt er?
Ein Akku-Hochdruckreiniger ist kompaktes und mobil einsetzbares Reinigungsgerät, das mit einem starken Wasserstrahl funktioniert, um Oberflächen von Verunreinigungen zu befreien. In der Regel sind Akku-betriebene Geräte etwas leistungsschwächer als Geräte mit normaler Stromversorgung aus dem Netz. Der typische Wasserdruck liegt für kostengünstige Modelle bei 2 bis 20 bar, deutlich niedriger als bei normalen Geräten, die mit bis zu 100 bar Wasserdruck arbeiten. Die Funktionskomponenten eines Hochdruckreinigers sind Akku, Pumpe, Taumelscheibe, Kolben, Wasserschlauchanschluss bzw. Tank, Druckventile und Düse.
Wie funktioniert ein Akku-Hochdruckreiniger?
Auch wenn es Akku-Hochdruckreiniger von vielen Herstellern auf dem Markt gibt, unterscheidet sich die Funktionsweise aller Geräte nicht wesentlich voneinander. Über den Akku wird eine Pumpe mit Strom versorgt, die das Wasser über zwei Saugventile ansaugt und es jeweils zu einem Kolben transportiert. Hier kommt die sogenannte Taumelscheibe ins Spiel, eine bewegliche Scheibe, auf der beide Kolben gelagert sind. Der Wasserdruck sorgt dafür, dass die Taumelscheibe sich schnell vor- und zurückbewegt, wodurch das Wasser mit hoher Geschwindigkeit über Druckventile zur Düse gepresst wird. Von dort tritt es mit hohem Druck nach außen.
Nur mit zwei Kolben funktioniert ein Akku-Hochdruckreiniger korrekt
Der Umstand, dass zwei Kolben auf der Taumelscheibe gelagert sind und abwechselnd zueinander bewegt werden, ist zur Gewährleistung eines kontinuierlichen Wasserstrahls wichtig. Bei nur einem Kolben würde es einen stoßweisen Strahl geben. Das Vorhalten des gleichmäßigen Strahls eines Akku-Hochdruckreinigers funktioniert, weil die Kolben wechselweise von der Taumelscheibe angestoßen und danach von einer Rückholfeder wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückgezogen werden. In Abhängigkeit von der Drehzahl des Pumpenmotors erfolgt diese Bewegung etwa 25 bis 45 Mal pro Sekunde. Diese Frequenz bestimmt letztendlich auch den Druck, mit dem der Hochdruckreiniger das Wasser abgibt.
Zwei Typen der Wasserversorgung
Es gibt zwei Arten von Akku-Hochdruckreinigern, die sich funktionstechnisch in der Wasserversorgung unterscheiden. So existieren einerseits Geräte, die ihr Wasser aus einem eigenen Tank beziehen. Das macht die Geräte grundsätzlich flexibler einsetzbar, erhöht aber auch das Gewicht und führt eine Limitierung der Nutzungszeit mit Blick auf die Tankkapazität ein. Andererseits gibt es Akku-Hochdruckreiniger mit Schlauchanschluss, die aus einer externen Bezugsquelle mit Wasser versorgt werden. Das macht sie leichter, schränkt allerdings den Bewegungsradius ein. Die Vor- und Nachteile der beiden Wasserversorgungsfunktionen von Akku-Hochdruckreinigern sind im Folgenden im Überblick dargestellt:
- Geräte mit Tank sind schwerer, Geräte mit Schlauchanschluss sind leichter
- Tankgeräte sind schwieriger zu transportieren, aber flexibler in den Einsatzmöglichkeiten
- Akku-Hochdruckreiniger mit Schlauchanschluss und Ansaugfunktion besitzen einen eingeschränkten Bewegungsradius
- Während der Akku-Ladezustand bei beiden Typen die Nutzungsdauer bestimmt, kommt bei Geräten mit Tank noch der Füllstand als begrenzendes Kriterium hinzu
Welcher Akku-Hochdruckreiniger eignet sich für welchen Zweck?
Die Einsatzgebiete von Akku-Hochdruckreinigern sind vielfältig, folgende Verwendungen funktionieren sehr gut:
- Reinigung von Autos, Fahrrädern und Werkzeugen, Booten
- Reinigung von Fassaden, Zäunen, Balkonen, Terrassen und Gehwegen (Moos, Algen, Salz- und Schneereste)
- Beseitigung von Kalkrückständen im Swimmingpool
- Reinigung von Gartenmöbeln
- Entfernung von Spinnennetzen
Stark verschmutzte Fenster und Tierfelle sollten nur mit niedrigem Druck gereinigt werden. Der Einsatz von Akku-Hochdruckreinigern zur Entfernung von Graffiti funktioniert nur mit einem speziellen Lösungsmittel. Wenn Du über die Anschaffung eines Akku-Hochdruckreinigers nachdenkst und weißt, dass Du ihn nur für bestimmte Bereiche wie die Terrasse oder das Auto einsetzen wirst, kannst Du zu einem leichten Gerät mit Schlauchanschluss greifen. Wenn Du sehr flexibel arbeiten möchtest, eignet sich ein Tankmodell. Grundsätzlich gilt auch, dass der Wasserdruck umso höher gewählt werden sollte, je hartnäckiger der zu entfernende Schmutz ist.
Aufbau, Zweck und Funktion der wichtigsten Komponenten eines Akku-Hochdruckreinigers
Die Düsen
Kostengünstige Geräte sind meist mit Punktstrahldüsen ausgerüstet, hochwertigere Akku-Hochdruckreiniger funktionieren meist mit 3in1- oder 5in1-Düsen, die unterschiedliche Düsentypen kombinieren. Die wichtigsten Düsentypen sind:
- Eine Punktstrahldüse konzentriert das Wasser auf eine kleine Fläche. Der Mündungswinkel beträgt 0 Grad, wodurch der gesamte Arbeitsdruck punktförmig auf die zu reinigende Stelle konzentriert wird. Somit ist die Punktstrahldüse bestens zur Reinigung von Fugen oder Rillen geeignet.
- Eine Flachstrahldüse besitzt einen sanfteren, flacheren Strahl mit einem Öffnungswinkel von etwa 60 Grad, der oft vom Nutzer noch variiert werden kann. Die höhere Flächenleistung geht zu Lasten des Arbeitsdrucks. Die Reinigung großer Flächen funktioniert bei Akku-Hochdruckreinigern mit solchen Düsen besonders gut (z.B. Fenster, Bodenplatten).
- Eine Rotordüse ist eine sich drehende Punktstrahldüse. Sie kombiniert die Kraft der Punktstrahldüse mit der Flächenleistung einer Flachstrahldüse.
- Kombidüsen besitzen individuell einstellbare Mündungen und können alternativ sowohl als Punktstrahl- als auch als Flachstrahldüsen eingesetzt werden. Die Einstellung erfolgt typischerweise durch Drehen am Düsenkopf.
- Ein Brausendüse ist ein Aufsatz, der mit geringen Wasserdruck und feinen Wasserstrahlen arbeitet. Dadurch kann schonend gereinigt werden, oder auch eine Bewässerung von Gartenpflanzen erfolgen.
Die Pumpe
Wichtig für die Funktion eines Akku-Hochdruckreinigers ist die Pumpe und das Material, aus dem sie besteht. Dazu stehen Messing, Aluminium und Kunststoff zur Verfügung. Messing ist am schwersten, aber auch am widerstandsfähigsten, und findet sich hauptsächlich in den oberen Preisklassen wieder. Aluminium ist auch relativ robust und dabei deutlich leichter als Messing. Kunststoffpumpen finden sich in den günstigsten Modellen und zeigen sich überdies empfindlich gegenüber gefrierendem Wasser. Ein Parameter zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer Pumpe ist die Schwemmleistung, die den Wasserdurchsatz angibt. Typischerweise liegt der Wert bei 3 bis 5 l/min. Bei höheren Schwemmleistungen können Verschmutzungen gut gelöst und abtransportiert werden.
Der Wasserdruck und die Lanze
Grundsätzlich gilt: Je höher der Wasserdruck eines Akku-Hochdruckreinigers, desto besser funktioniert die Beseitigung hartnäckiger Verschmutzungen. Akku-Hochdruckreiniger aus der mittleren und oberen Preisklasse funktionieren fast mit demselben Druck wie bei normalen Hochdruckreinigern und erreichen 20 bis 90 bar. Du solltest bedenken, dass hoher Druck gleichbedeutend mit höherem Wasserdurchsatz ist, der aber durch kürzere Reinigungszeiten zumindest teilweise kompensiert werden kann. Die Lanze (Verlängerung bis zur Austrittsdüse) von Akku-Hochdruckreinigern kann mit unterschiedlicher Formgestaltung dafür sorgen, dass der Wasserdruck unterschiedlich stark wahrgenommen wird. Bei abgewinkelten Lanzen wirkt sich der Wasserdruck stärker auf das Handgelenk aus. Die gefühlte Kraft ist höher. Eine gerade Lanze wird üblicherweise als weniger belastend empfunden.
Der Wassertank
Wenn Du Dich für einen Akku-Hochdruckreiniger mit Wassertank entscheiden solltest, achte auf das Tankvolumen. Bei durchschnittlich 10 bis 30 Liter Fassungsvermögen und 3 bis 5 l/min Durchsatz liegt die Reinigungszeit zwischen 2 und 10 Minuten. Wie oben schon beschrieben, sind die Parameter mit dem Verwendungszweck abzugleichen, und es ist abzuwägen, ob ein Akku-Hochdruckreiniger mit Schlauchanschluss nicht auch für den gewünschten Zweck funktioniert. Bedenke auch, dass 30 Liter Wasser 30 kg wiegen.
Der Wasserschlauch
Bei Akku-Hochdruckreinigern mit Wassertank verbindet ein Schlauch den Tank mit der Lanze oder der Hochdruckpistole. Geräte ohne Wassertank brauchen einen Schlauch für die Wasserversorgung. In beiden Fällen sollte der Schlauch relativ lang sein, da so die Bewegungsfreiheit beim Säubern gewährleistet ist. Die Schlauchlänge zwischen Tank und Lanze sollte zwischen 3 und 6 Metern liegen, der Zulaufschlauch zum Gerät ohne Wassertank sollte etwa 15 m lang sein. Hinsichtlich des Schlauchanschlusses sollte darauf geachtet werden, dass ein Wasserhahnanschluss gegeben ist. Dies funktioniert leider nicht bei allen Akku-Hochdruckreinigern, da der Schlauch oft nur Wasser aus Gefäßen ansaugen kann.
Reinigungsmitteltank
Ein Akku-Hochdruckreiniger funktioniert normalerweise mit reinem Wasser. Trotzdem gibt es Geräte, die einen zusätzlichen Tank für die Beimischung von Reinigungsmitteln aufweisen. Für normale Reinigungsaufgaben ist ein solcher Reinigungsmitteltank nicht notwendig, aber für ölige Verschmutzungen (z.B. in Werkstätten) ist der Tankausatz durchaus interessant. Auch für Kalk und Moos gibt es spezielle Reinigungsmittel.
Der Akku
Ohne Akku funktioniert kein Akku-Hochdruckreiniger. Übliche Werte für die Akku-Kapazität liegen zwischen 2 und 5 Amperestunden (Ah). Damit funktionieren Akku-Hochdruckreiniger je nach Leistung bsp. 40V mit Laufzeiten zwischen einer Viertel- und einer ganzen Stunde.
Gewicht
Akku heißt Mobilität. Für diese Funktion ist es sinnvoll, Akku-Hochdruckreiniger leicht auszulegen, um sie ohne großen Kraftaufwand transportieren zu können. Typische Gewichte liegen durchschnittlich zwischen 7 und 15 Kilogramm.
Wichtige Funktionselemente und Verwendungszweck eines Akku-Hochdruckreinigers spielen zusammen
Das Funktionsprinzip von Akku-Hochdruckreinigern ist quasi immer dasselbe. Die Unterschiede liegen in Leistungsdaten und Geräteparametern, die individuell auf den Prüfstand müssen, je nachdem, welches Einsatzgebiet Du dem Reiniger zugedacht hast. Wichtige Parameter sind die Ausstattung mit Tank oder Schlauch, der Wasserdruck, die Strahlform der Düse, die Akku-Kapazität und das Gewicht.